Donnerstag, 7. März 2024

Das 37. Rheingau Musik Festival vom 22.06- 07.09.2024

RMF 2024 (Foto: Herne Woodworks)

Ein Programm der Superlative

Ein Sommer voller Musik“ lautet auch in diesem Jahr das Motto des 37. Rheingau Musik Festivals, das mit sage und schreibe 155 Konzerten an 24 Spielstätten (darunter das Schloss Johannisberg, das Kloster Eberbach und das Kurhaus Wiesbaden als die drei zentralen Örtlichkeiten) aufwarten wird; 140.000 Eintrittskarten aller Kategorien anbietet und mit 48 hochkarätigen Künstlern und Künstlerinnen, 12 Vokal- und Instrumentalensembles, 14 internationalen Spitzenorchestern sowie mit vier Fokuskünstlern, Musik von Klassik, Barock, Pop bis Jazz, ein Programm der Superlative, aus allen musikalischen Gattungen und Couleurs, vorstellen wird.

Für jeden Geschmack und für alle Liebhaber der Musik ist die Freiheit der Auswahl nahezu grenzenlos. Hier im Voraus bereits ein Dankeschön an die Doppelspitze um den Intendanten und Geschäftsführer Michael Herrmann sowie den Geschäftsführer Marsilius Graf von Ingelheim und ihrem ausgezeichneten Team, die wieder einmal hervorragende Arbeit geleistet haben.

Michael Herrmann, Marsilius Graf von Ingelheim
(Foto: Hannah Meinhardt)

Die Fokuskünstler

Beginnen wir gleich mit den diesjährigen Fokuskünstlern:

 

Bruce Liu (Foto: Bartek Barczyk)

Zwischen Bruce Liu und Bruce Lee

An erster Stelle sei Bruce Liu (*1997) genannt. Sein kometenhafter Aufstieg nach seinem überraschenden Finalsieg auf dem Warschauer Chopin Wettbewerb im Oktober 2021 hat sein Leben radikal umgekrempelt: „Es wurde einfach von schwarz auf weiß umgestellt“, meint er, „vorher habe ich ein ganz normales Studentenleben geführt, völlig anders als die Leute, deren Karriere bereits angelaufen war.“ Seit drei Jahren tingelt er durch die Musikwelt und begeistert das Publikum mit seinem nahezu göttlichen Spiel auf den Tasten. Vergleiche mit seinem „Namensvetter“ Bruce Lee, dem legendären Karate Künstler, sind in jeder Beziehung durchaus angebracht. Allein fünfmal ist er zwischen dem 23.06. und dem 30.08. zu erleben, und das wird für jeden Besucher ein nachhaltiges Erlebnis sein, eines von langer Dauer und Intensität.

Christian Tetzlaff (Foto: Giorgia Bertazzi)

"Hang zum Gegenstrich"

Der Ausnahmegeiger Christian Tetzlaff (*1966) ist der zweite dieses Quartetts. Er, der bereits seit mehr als 20 Jahren mit seinen Konzerten das RMF-Publikum begeistert, wird in diesem Jahr viermal, zwischen dem 22.06. und dem 29.08., die Bühne betreten. Mal solistisch, mal mit den Berliner Barock Solisten, dem hr-Sinfonieorchester und schließlich mit dem Tonhalle Orchester Zürich. Seine Vielseitigkeit ist legendär und sein „Hang zum Gegenstrich“ macht ihn einmalig auf der Bühne. Musik, so seine Auffassung, braucht keine Verpackung. Sie muss authentisch sein, nicht mehr und nicht weniger.

Anastasia Kobekina (Foto: Julia Altukhova)

Auf der Suche nach dem Neuen

Kommen wir zu Anastasia Kobekina (*1994). Eigentlich hat die 29-jährige gebürtige Russin auf ihrem Violoncello alles erreicht. Sie könnte sich im wahrsten Sinne auf ihren Lorbeeren ausruhen. Aber nein. Sie ist ein Unruhegeist und sucht ständig nach Neuem in der Musik und allem, was die Musik umgibt. Neues entdecken gehört zu ihrem Prinzip. Zwischen Bach, Dvořák bis Giovanni Sollima, alles möglich. Lassen sie sich zwischen dem 30.06. und dem 25.08. viermal von ihr überraschen. Es lohnt sich.

Candy Dulfer (Foto: Paul Bossenmaier)

Spontan, frei, verrückt – Welt der kreativen Götter

Dreimal wird die Saxophonistin Candy Dulfer (*1969) ihr Publikum mit ihrem ganz besonderen Sound beglücken. Am 09. Und 20.07. sowie am 16.08. Candy gehört ebenfalls zu den treuen Gästen des RMF´s und ist nicht mehr wegzudenken. Als Begleitmusikerin von Lionel Richie, Beyoncé, Pink Floyd, Chaka Khan und nicht zuletzt von Prince ist sie durch ihren einmaligen Ton bekannt. Nicht von ungefähr meinte Prince einmal: „When I want Sax, I call Candy!“ Ihr Motto lautet: Spontan, frei, verrückt: „Das sind die guten Worte in der Welt der kreativen Götter.“ Kommen Sie, sehen Sie und hören Sie

Tonhalle Orchester Zürich (Foto: Gaetan-Bally)

Passend in Zeiten des staatlichen Zerfalls

Ebenfalls im Fokus steht auf dem diesjährigen RMF Antonin Dvořák (1841-1904), ein Komponist aus der Zeit der Nationalstaatenbildung, der Entdeckung der Folklore, der Volksmusik sowie der Herausbildung des Nationalbewusstseins. Dvořák steht so neben Johannes Brahms, Richard Wagner, Franz Liszt oder auch Bedřich Smetana. Seine böhmische Musiksprache wurde zum Vorbild vieler Komponisten seiner Zeit und Brahms soll einmal anerkennend geäußert haben: „Der Kerl hat mehr Ideen als wir alle. Aus seinen Abfällen könnte sich jeder andere die Hauptthemen zusammenklauben.“ Allein in 10 Konzerten mit renommierten Orchestern, Streichquartetten und Solisten wird seine Musik wieder lebendig werden, passend in Zeiten des Zerfalls aller Staatlichkeit und der Suche nach neuen Identitäten.

Cuban-European Youth Academy (Foto: Andrea Kremper)

Flimmernde Träume, wirkmächtige Musik

Stichwort Hollywood, Brasilien und Filmmusik. Allein 19-Mal werden unter diesen Schwerpunkten Werke unterschiedlichster Art und an unterschiedlichsten Orten angeboten. Hervorzuheben hier die Woche auf dem Kurpark Wiesbaden vom 18.07. bis zum 24.07. mit Größen wie dem Bariton Jonas Kaufmann, Candy Dulfer, Lang Lang sowie den Bandleadern Max Giesinger und Alvaro Soler. Leckerbissen ohne Ende. „Von flimmernden Träumen und wirkmächtiger Musik“, vom Glanz und Glamour zwischen Love-Story und Les Miserables, Star Wars, Schindlers Liste, von Carneval der Tiere bis zu Purple Rain, von Latin Pop bis zur ganz gewöhnlichen Tanzmusik. Dazu gehört natürlich auch der Besuch im Casals Forum Kronberg bei Klassik Meets Folk, Klassik meets Jazz und Klassik meets Songwriter. Zwischen dem 19. und 21.07.

Sao Paulo Symphony Orchestra (Foto: Mario Daloia)

Brasilien nicht zu vergessen mit dem Pianisten Kevin Chen, der Violinistin Hilary Hahn, dem Tenor Rolando Villazón sowie den Gitarristen Plinio Fernandez und Thibaut Garcia. Highlights zwischen dem 27.06. und dem 22.08. an den unterschiedlichsten Orten.

Trio E.T.A. (Foto: Susanna Veronika Pinachyan)

Plattform für Ausgezeichnete

In der neuen Reihe Ausgezeichnet sollen prämierte Künstlerinnen und Künstler eine Plattform bekommen, um ihr Können einem größeren Publikum vorzustellen. In acht Konzerten kommen sie zum Zuge, darunter die allerdings bereits sehr bekannten und renommierten Pianisten, Alexander Kantorow und Alexander Malofeev. Das Trio E.T.A., das Streichquartett Isidore sowie die Pianisten Julius Asal, Kevin Chen, Mao Fujita sowie das Duo Christian Li (Violine) und Nicola Eimer (Klavier) können von diesem Format bestimmt bestens profitieren.

Daniel Barenboim und das West-Eastern Divan Orchestra
(Foto: Monika Rittershaus)

Ein Stelldichein der weltbesten Musiker und Orchester

Insgesamt 48 Einzelkünstler an diversen Instrumenten und mit schauspielerischem Talent bevölkern das Festival, dazu 12 hochkarätige Vokal- und Instrumentalensembles und vierzehn Internationale Spitzenorchester mit, selbstverständlich, Spitzen Dirigenten.

Anne Sophie Mutter
(Foto: The Japan Art Association/The Sankei Shimbun)

Zu nennen seien hier die bekanntesten: Anne-Sophie Mutter, Jan Lisiecki, Igor Levit, Grigory Sokolov, Ulrich Tukur … das West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim oder das Mahler Jugendorchester unter Ingo Metzmacher, der Tenebrae Choir, die Berliner Barock Solisten und last but not least die Cuban-European Youth Academy unter Thomas Hengelbrock. Ein Stelldichein der weltbesten Musikerinnen und Musiker und Klangkörper überhaupt.

Steinberger Tafelrunde (Foto: Steffen Matthes)

Von der Tafelrunde zum Kinderprogramm

Selbstverständlich ist die Steinberger Tafelrunde im Programm (27.07.) und auch die Kinder kommen nicht zu kurz. Vier kernige Angebote: Von dem Abenteuer der kleinen Geige bis zur Science-Fiction Oper mit der Musik von Beethoven, alles dabei.

Maskottchen Geige (Foto: Daniel Pop Art)


Viele zusätzliche Informationen

Wer sich detailliert informieren möchte, beschaffe sich am besten per Internet oder auch per Bestellung das vollständige, gut 165 Seiten dicke Programm des Festivals.

Hier einige Daten:

Der öffentliche Kauf der Tickets ist seit dem 15.02.2024 möglich, unter der Karten- und Telefonnummer:

06723/ 612170 bzw. www.rmf.de

Sie werden freundlichst bedient und beraten.

Das ausführliche Programm finden Sie unter www.yumpu.com/document/read68607986/rheingau-musik-festival-festivalprogramm-2024

 

 

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